11.12.2018 im LCB – Jacques Darras (Frankreich) mit Odile Kennel
Buchpremiere
Jacques Darras (Frankreich)
Literarisches Colloquium Berlin
Am Sandwerder 5, 14109 Berlin
19.45 h | Bühne I | KRIEG übersetzen
»Endlich raus aus dem Wald: 1914 noch einmal von vorne. Ein rasendes Thesengedicht« (KLAK Verlag): Jacques Darras im Gespräch mit seiner Übersetzerin Odile Kennel.
Eine Veranstaltung vom LCB, dem Institut Français Deutschland und von TOLEDO – Übersetzer im Austausch der Kulturen, einem Programm von Robert Bosch Stiftung und Deutscher Übersetzerfonds. Mit freundlicher Unterstützung durch Auswärtiges Amt.
Mehr Infos unter www.apollo18.berlin
Eintritt frei!
"Jacques Darras ist ein Wanderer, ein Reisender, ein Grenzüberschreiter…"
Marie Etienne, En attendant Nadeau.
"Jacques Darras ist brillant, spritzig (wie der Champagner in seinem Gedicht): ein Wortspieler, Klangkünstler und wagemutiger Sinnentwender…"
Florence Trocmé, Poezibao
zum Inhalt
Ein Waldstück der Argonnen nordwestlich von Verdun. Hier fiel zu Anfang des Ersten Weltkriegs im September 1914 Jacques Darras‘ Großvater. Von dort ausgehend begibt sich der Autor auf die Suche nach dem Unbekannten, schlägt einen Bogen von den Leerstellen der eigenen Geschichte zu den Leerstellen der allgemeinen Geschichte, setzt sich mit der Haltung der Surrealisten auseinander, die „Den systematischen Kahlschlag im Wald der Lebenden/ Als „das bisschen Realität“ bezeichneten, aber auch mit der Haltung anderer europäischer Dichter, Romanciers, Maler und Wissenschaftler zu ihrer Zeit. Er erinnert sich an sein eigenes Coming-to-Age als Dichter, an seine politische Sozialisation, stellt die Frage nach der Rolle der Poesie in der Gesellschaft und im heutigen Europa. Der Text sperrt sich wie die meisten seiner Werke einer eindeutigen Zuordnung: essayistisches Langgedicht, poetischer Essai, rasendes Thesengedicht, Collage aus Poesie, Prosa, Zitaten, Apologie und Tirade, in jedem Fall aber eine furiose Auseinandersetzung mit dem Ersten Weltkrieg und seiner Bedeutung für die europäischen Gesellschaften bis in die heutige Zeit.
Der Autor
Jacques Darras
Der französische Dichter, Essayist und Übersetzer, geboren 1939, lehrte nach seinem Studium in Schottland (mit einer Abschlussarbeit über die englischen war poets) bis 2004 an der Universität der Picardie englische und us-amerikanische Dichtung, übersetzte Whitman, Coleridge, Blake, Lowry, Shakespeare und Pound und verfasste u.a. den Essay Nous sommes tous des romantiques allemands. De Dante à Whitman en passant par Iéna (Calmann-Lévy, 2005). Er wurde er u.a. mit dem Prix Apollinaire und dem Grand Prix de l’Académie Française ausgezeichnet. Zuletzt erschien von ihmL’indiscipline de L’eau. Anthologie personelle 1988-2012 in der collection poésie bei Gallimard (2015). Daneben ist er Direktor des Poésiefestivals von Paris Marché de Poésie.
www.jacquesdarras.com
Jacques Darras bei KLAK:
Endlich raus aus dem Wald der Gruerie. Eine rasendes Thesengedicht
Ode an den Champagner. Gedichte
Die Übersetzerin
Odile Kennel
Odile Kennel, übersetzte Dichter wie Arnaldo Antunes, Carlitos Azevedo, Jacques Darras, D.G. Helder, Adília Lopes und Nicole Brossard für Zeitschriften, Poesiefestivals und Lyrikseiten, sowie den luxemburgischen Dichter Jean Portante (Die Arbeit des Schattens, Editions Phi 2005), die kubanische Dichterin Damaris Calderón (Sprache und Scharfrichter, parasitenpresse 2012) und die brasilianischen Dichter*innen Angélica Freitas (Rilke Shake, Luxbooks 2010), Ricardo Domeneck (Körper: ein Handbuch, Verlagshaus J. Frank 2013) und Érica Zíngano (Ich weiß nicht warum. Gedichte und Zeichnungen für Unica Zürn. hochroth Verlag 2013). 2011 erschien ihr Roman Was Ida sagt, 2013 ihr Gedichtband Oder wie heißt diese interplanetare Luft (beide dtv premium).