Leipziger Buchmesse 2025: KLAK Halle 4 | Stand E208

Programm am 28. März 2025

Carolina Brown | Laura Haber

Sehnsucht nach der Wüste. Roman

Signierstunde um 15 Uhr am KLAK Stand in Halle 4 | E208

10-13 Uhr Workshop an der Universität Leipzig

Erzählfigur im Fokus

Literarischer Übersetzungworkshop Spanisch-Deutsch

Leitung: Carolina Brown (Autorin) und Laura Haber (Literaturübersetzerin)

In literarischen Prosatexten ist die Erzählperspektive von herausragender Bedeutung für die Vermittlung und Wahrnehmung des Erzählten. In den Erzählungen der chilenischen Autorin Carolina Brown fällt die Subjektivität ihrer Erzählfiguren besonders auf. So werden Beispiele aus ihrem neuesten Buch Principios de incertidumbre (Planeta Chile, 2024) dem praxisorientierten Workshop als Grundlage dienen, um gestalterische Aspekte (grammatische Person, Tempus, Tonlage etc.) in den Fokus zu nehmen: im ersten Schritt aus der Perspektive der Autorin; im zweiten Schritt bei der Übertragung von kurzen Abschnitten aus den Erzählungen vom Spanischen ins Deutsche. Dabei wird sich nicht zuletzt die Frage stellen, welche Veränderungen die Erzählung durch die Übersetzung möglicherweise erfährt.

Voraussetzungen: Deutsch und Spanisch mind. B2. Zur Vorbereitung werden die Textausschnitte bereits eine Woche vor dem Workshop verschickt.

Maximal 20 Teilnehmende

Anmeldung bis 14.03.2025: laura.haber@web.de

Termin: 28.03.2025, 10-13 Uhr

Ort: Universität Leipzig (Hörsaalgebäude Campus Augustusplatz, Universitätsstr. 1-5, H 003, Erdgeschoss)

Carolina Brown (1984, Santiago de Chile) absolvierte einen Master in Kreativem Schreiben an der Universitat Pompeu Fabra in Barcelona. Bisher hat sie mehrere Kurzgeschichtenbände und Romane unter den Titeln En el agua (2015), El final del sendero (2018), Rudas (2019), Nostalgia del desierto (2021), Principio de incertidumbre (2024) und den Jugendroman Duncan (2022) veröffentlicht, für den sie mit der Medalla Colibrí IBBY Chile ausgezeichnet wurde.

Laura Haber (1985, München) absolvierte den Master Literarisches Übersetzen an der LMU München und übersetzt seither literarische Texte aus dem Spanischen, Französischen und Portugiesischen. Daneben leitet sie Workshops und ist Redaktionsmitglied von alba.lateinamerika lesen. Zuletzt erschienen in ihrer Übersetzung Ante mortem von Osvalde Lewat (InterKontinental) und Sehnsucht nach der Wüste von Carolina Brown (Klak Verlag).

Der Workshop findet im Rahmen der Leipziger Buchmesse mit finanzieller Unterstützung der Kulturabteilung des Außenministeriums von Chile (DIRAC) und in Zusammenarbeit mit Dr. Elke Krüger (Universität Leipzig) statt.

23:30 Uhr | Lutz Steinbrück, Bleiben wie’s nie war

galerie KUB | Kantstr 18 · 04275 Leipzig

Lutz Steinbrück

Bleiben wie’s nie war

Gedichte

Der vierte Gedichtband von Lutz Steinbrück knüpft an den Sound seines Vorgängers „Haltlose Zustände“ an. Diffuses Unbehagen, gesellschaftliche (Um)Brüche und Krisen, bei denen Maßstäbe unter der Flagge des Fortschritts erodieren, sind Steinbrücks Themen. Business-Tech-Akteure stürzen sich im Cäsarenwahn auf Angriffsflächen ihrer Wahl: Mensch und Natur. Die Götter werden per Blitzableiter entwaffnet und smarte Gebete wachsen ins All, während sich hoffnungsvolle Strandanwält*innen, Plastikfischer*innen und Korallen-Manager*innen dagegenstemmen.

Die Freiheit der Anderslebenden / ist immer akut immer / starrt ein Loch aus der Wand / es lässt mich nicht los / aus dem Loch ein weiteres Loch / starr‘ ich zurück sticht es mich aus
Aus „Die Freiheit der Anderslebenden“, Lutz Steinbrück

Mein Ideologiewart / in der Schrankwand / flüsterte mir Schnittmengen zu / im halbherzigen Widerstand / lernte ich sie auswendig / für Allianzen mit anderen / Repräsentanzen
Aus „Mein Ideologiewart“, Lutz Steinbrück

Wo werden Leitplanken / zu tödlichen Grenzen / für unbekannte Artverwandte / Ausgrenzkontrollen im Visier / deine Art von Frieden meint / der Rest der Welt lässt mich in Ruhe
Aus „Wo werden Leitplanken“, Lutz Steinbrück

“(…) es machen sich … angesichts des sich vollziehenden Epochenbruchs … die äußeren Zerreißproben offenbar. Es ist ein Verdienst dieser Texte … bereits einen Ton dafür gefunden zu haben, der der Dichtung nun zur Verfügung steht.”
André Schinkel über “Haltlose Zustände”, Pirckheimer-Blog

„An den lyrischen Leinen von Steinbrück wehen Missstände. Aufgehängt hat er sie allerdings an einem klaren Sommertag. Die Diskrepanz ist spannend und erinnert uns daran, dass wir uns schon an viel zu vieles gewöhnt haben.”
Kerstin Fischer, Lyrikatelier-Blog

Grafiken im Buch:  HT Kløver
wurde in den 1970er Jahren geboren. Studium der Kunstgeschichte und Ethnologie sowie eine Design-Ausbildung am Berliner Lette-Verein. Er gestaltet heute in Berlin und Übersee, u.a. die Ausstellung “Der Erste Satz: Zwölf Plakate zur Weltliteratur” im Literaturhaus Berlin 2023/24.

zum Autor:

Lutz Steinbrück, geboren 1972 in Bremen. Studium der Anglistik und Germanistik in Oldenburg. Lebt seit 2004 als Lyriker, Songwriter und Journalist in Berlin. Seine Gedichte erschienen in Zeitschriften (u.a. lauter niemand, poet, SIC, Ostragehege, randnummer), Anthologien (u.a. Dt. Lyrikkalender, Versnetze) sowie online (u.a. Poetenladen, Lyrikmail, Fixpoetry) und wurden von ihm auf zahlreichen Lesungen und im Rahmen von Literaturfestivals präsentiert.
Bisher drei Gedichtbände: „Fluchtpunkt:
Perspektiven“ (Lunardi Verlag, Berlin 2008),
„Blickdicht“ (Verlagshaus, Berlin 2011) und
„Haltlose Zustände“ (KLAK, 2020).
http://literaturport.de/Lutz.Steinbrueck

21.03.2025: Buchpremiere „Lustmord“ mit Ruth Fruchtman bei KLAK im buch|bund

Buchpräsentation | 21.03.2025 | 19:00 Uhr
Musikalische Begleitung Heiko Löchel, Fagott
KLAK im buch|bund | Eintritt frei
Sanderstr. 8 | 12047 Berlin

Ruth Fruchtman
Lustmord und andere Erzählungen

Die Protagonist innen in diesen Erzählungen sind vor allem weiblich: die Ehefrau, die heimlich plant, die Familie zu verlassen. Die Tochter, die am Bett ihres sterbenden Vaters sitzt, der lieber einen Sohn wollte. Dörte, die sich an ihrem Freund rächen will. Die Schülerin Tamara, die den Besuch am Gymnasium ihrer einst geliebten Lehrerin als schwangere Frau nicht ertragen kann. Das Kind Anna Gold, das die Tragweite eines erotischen Spiels nicht versteht…
Mit feiner Feder erzählt Ruth Fruchtman von Frauen, in verschiedenen Ländern, unterschiedlich in Alter und Lebensweise, die in Situationen gefangen sind, aus denen sie in ganz andere Richtungen aufbrechen könnten – und werden?

Ruth Fruchtman, Schriftstellerin, Journalistin, Publizistin, in London geboren. Germanistikstudium dort am University College absolviert, bevor sie für mehrere Jahre nach Frankreich zog. Seit 1976 lebt und arbeitet sie in Deutschland, seit 1987 in Berlin. Förderstipendien des Berliner Senators für Kulturelle Angelegenheiten (1988-1991). Aufenthaltsstipendium in der Villa Decius, Kraków (2001-02). Beiträge, Reportagen und Features für den Hörfunk (SFB/ RBB, WDR) vor allem zur Polnisch-Jüdischen Thematik und Nahostproblematik (Palästina-Israel.) Zahlreiche Artikel und Beiträge in Zeitungen, Zeitschriften und Anthologien. Mitglied im VS (Verband deutscher Schriftsteller*innen). Bei KLAK erschienen: Krakowiak. Roman, 2013; Jerusalemtag, Roman, 2017.

20.03.2025: »Blei­ben wie’s nie war« – Musi­ka­li­sche Buch­pre­mie­re mit Lutz Stein­brück, Chris­ti­an Dabe­ler, Mario­la Grzyb in der Brotfabrik

20.3.25 | 19:30 Uhr | Brot­fa­brik­Ga­le­rie

»Blei­ben wie’s nie war« (KLAK Ver­lag, 2025) lau­tet der Titel des neu­en, vier­ten Gedicht­ban­des von Lutz Stein­brück, der an den Vor­gän­ger­band »Halt­lo­se Zustän­de« (KLAK Ver­lag, 2020) und des­sen Sound anknüpft. Dif­fu­ses Unbe­ha­gen, gesell­schaft­li­che (Um)Brüche und Kri­sen, mit denen Maß­stä­be unter der Flag­ge des Fort­schritts ero­die­ren, sind Lutz Stein­brücks The­men. Im neu­en Band begeg­nen uns die kapi­ta­lis­ti­schen Tech-Business-Mächte und ihr Raub­bau an der Natur. Dabei wer­den Göt­ter per Blitz­ab­lei­ter ent­waff­net und smar­te Gebe­te wach­sen ins All, wäh­rend Elons Leucht­schwert zu unser aller Amen wird. Hoff­nung dage­gen machen die Strandanwält*innen, die Plastikfischer*innen und die Korallen-Manager*innen.

An dem Abend liest Lutz Stein­brück aus dem neu­en Band und wird musi­ka­lisch beglei­tet von Chris­ti­an Dabe­ler an der Gitar­re und Mario­la Grzyb an E-Gitarre und Kalim­ba. KLAK-Verleger Jörg Becken wird den Abend mode­rie­ren.

Lutz Stein­brück stu­dier­te Anglis­tik und Ger­ma­nis­tik in Olden­burg und lebt seit 2004 als Autor, Musi­ker und Jour­na­list in Ber­lin. Sei­ne Lyrik hat er in Zeit­schrif­ten, Antho­lo­gien, online sowie in nun­mehr vier Lyrik­bän­den ver­öf­fent­licht. Musi­ka­lisch wirkt er solo und in der Band »Lut­zil­la«.

Mario­la Grzyb wur­de in Zbros­la­wice (Polen) gebo­ren und stu­dier­te Ger­ma­nis­tik, Kunst, Musik und Sport­wis­sen­schaf­ten in Nordrhein-Westfalen. Seit 2008 lebt sie in Ber­lin als Leh­re­rin, Tanz­päd­ago­gin, Autorin und Kom­po­nis­tin. Die Wirk­macht von Sounds ist aktu­ell The­ma ihrer Lyrik. Als Musi­ke­rin bewe­gen sich ihre meist instru­men­ta­len Stü­cke im Bereich der Mini­mal Music.

Chris­ti­an Dabe­ler aka Rever­end Dabe­ler ist Musi­ker, Autor, See­mann und Dar­stel­ler. Mit 16 begann der Rever­end an der Ham­mond­or­gel oder am Kla­vier in Ham­bur­ger Clubs zu spie­len und wur­de schnell ein Prot­ago­nist der dor­ti­gen Sub­kul­tur. Er tour­te mit Andre­as Dorau, nahm Alben auf und dreh­te die »Rol­lo Aller!«-Filme mit Rocko Scha­mo­ni. Aktu­ell spielt er ein Pro­gramm aus Lieb­lings­lie­dern am Flü­gel.

16.03.2025: Vrouwkje Tuinman bei KLAK im buchbund

Buchpremiere am 16. März 2025 – 17.30 Uhr

KLAK im buch|bund | Sanderstr. 8 | 12047 Berlin

Vrouwkje Tuinman
Leibrente
Gedichte
Aus dem Niederländischen von Bettina Bach

Ausgezeichnet mit dem Grote Poëzieprijs (Großer Preis für Poesie) 2020

Leibrente ist ein Lyrikband über Krankheit und Tod von Tuinmans Lebensgefährten, den Dichter F. Starik, der in Amsterdam das „Einsame Begräbnis“ gründete – eine Initiative von Dichtern, die für einsam gestorbene Menschen Totengedichte schreiben und bei deren Beerdigung rezitieren. Tuinman ist eine wichtige zeitgenössische niederländische Dichterin. Ihre Stimme ist stark und selbstbewusst, zutiefst persönlich und doch furchtlos. Sie schreibt Gedichte, die in Erinnerung bleiben.
Ausgezeichnet mit dem Grote Poëzieprijs (Großer Preis für Poesie) 2020

Vrouwkje Tuinman

die 1974 geborene Autorin veröffentlichte bisher vier Romane und sechs Gedichtbände. Bekanntheit erlangte sie auch durch zahlreiche Texte und Libretti für Musiktheater sowie die Zusammenarbeit mit bekannten Komponisten und Orchestern. Daneben veröffentlicht sie Artikel, Kolumnen und Rezensionen für die Tageszeitungen und das Musikmagazin Preludium. Für ihr Gesamtwerk wurde sie mit dem Halewijn-Preis ausgezeichnet und erhielt 2020 für ihren Gedichtband „Leibrente“ den Grote Poëzieprijs, den renommiertesten niederländischen Lyrikpreis. Tuinmans Werke wurden ins Englische und Deutsche übersetzt. Auf Deutsch erschienen bisher der Roman „Nachbarin“ (Maren Schürmann Verlag), die Erzählung „Vorübergehender Aufenthalt (KLAK Verlag, 2024) sowie ausgewählte Gedichte in diversen Zeitschriften und Sammlungen.
Ihre Stimme kann man auf lyrikline.org hören.
http://vrouwkje.com

Bettina Bach
wuchs zweisprachig in Deutschland und Frankreich auf, studierte Kulturwissenschaften in Amsterdam, wo sie lange Zeit in Verlagen tätig war. Seit 2002 übersetzt sie literarische Werke aus dem Niederländischen und Französischen und wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. 2014 mit dem Else-Otten-Preis für die beste Übersetzung aus dem Niederländischen, 2019 mit dem Euregio-Schüler-Literaturpreis sowie mit verschiedenen Stipendien des Deutschen Übersetzerfonds. Für den KLAK Verlag übersetzte sie von Vrouwkje Tuinman den Gedichtband „Leibrente“ und die Erzählung „Vorübergehender Aufenthalt“ (2024).

„Die Gedichte sind offenherzig, manchmal leicht absurd. Nie albern oder kitschig. Nicht einfach, aber zugänglich. Nüchtern, aber nirgends unpersönlich oder kühl, im Gegenteil. Keine Schönschreiberei, und eben das ergibt die schönsten Sätze. Und Trost, wo eigentlich nicht an Trost zu denken ist.“ – Jury des
Grote Poëzieprijs 2020

„Sensationell.“ – De Volkskrant

„Einen Schritt weiter, und die Tränen würden von den Zeilen strömen, doch Vrouwkje Tuinman hält immer kurz vor der Rührung inne. Bei aller Trauer behält sie einen Blick für unsinnige Situationen, für kleine, absurde Momente. Humor und Leichtigkeit als heilende Kraft.“ – Trouw

„Eine eindringliche Darstellung.“ – De Standaard der Letteren

„Große Worte muss man sich vom Leib halten, die führen doch nur zu Rührseligkeit.“ – De Groene Amsterdammer

„Beherrscht und ergreifend zugleich. Bei aller offen gezeigter Traurigkeit sticht die Direktheit von Tuinmans Register besonders heraus.“ – Poëziekrant

„Ihre unverblümte Sprache trifft genau den wunden Punkt.“ –
Reformatorisch Dagblad

„Tuinman laviert zwischen (grimmigem) Humor und behutsam gezeichneter großer Trauer. Mit unterkühlten Metaphern und indirekten Annäherungen, in kurzen und längeren (Prosa-)Gedichten, manchmal sind sie wie ein Sprachwasserfall gegen das Vergessen. Ein freimütiger Gedichtband, in dem die Liebe siegt.“ – Awater
„Ein besonderes Erlebnis. Verletzliche und zugleich kraftvolle Gedichte.“ – Meander