Beschreibung
Detlef Jablonski
Einer von Tausend
Eine Berliner Geschichte
„Meine Mutter wurde von Herren, die alle die gleichen Anzüge, die gleichen Schuhe, die gleichen Ledermäntel und dazu passend die gleichen Schlapphüte trugen, in ihrer eigenen Wohnung erwartet, verhaftet, eingelocht und zu drei Jahren Haft wegen Hehlerei verurteilt. Und so kam es, dass ich schon im Knast saß, bevor ich auf der Welt war.“
Eigentlich wünscht er sich nur, bei seiner richtigen Mutter zu sein. Durch einen Zufall erfährt Detlef Jablonski als kleiner Junge, dass die Erwachsenen, bei denen er in Ost-Berlin aufwächst, gar nicht seine richtigen Eltern sind. Die Pflegemutter züchtigt den Jungen, missbraucht ihn als Haussklaven und kontrolliert jeden seiner Schritte. Doch seine leibliche Mutter ist nach einer Haftstrafe nach West-Berlin abgehauen und sein Vater will nichts von ihm wissen.
Mit fünfzehn Jahren unternimmt der Junge seinen ersten Fluchtversuch, mit Achtzehn scheitert er erneut damit, zu seiner Mutter zu fliehen. Er wird zu zehn Monaten Gefängnis verurteilt, die er im Arbeitslager Schwarze Pumpe verbüßt.
Eine Geschichte aus der Mitte des geteilten Berlins. Ungefiltert und höchst authentisch erzählt Detlef Jablonski die Erlebnisse eines Berliners und unfreiwilligen „Staatsfeindes“ der DDR. Auf seiner unglaublichen Odyssee durch den Alltag Ost-Berlins und der Haftanstalten erzählt der Autor trotz aller Tragik mit überraschender Komik von einer Gesellschaft und Halbwelt, von der man bisher selten gehört hat.. Wohl erstmalig beschrieben werden die Zustände und der brutale „Alltag“ in einem DDR-Arbeitslager.