Description
Māra Zālīte
Fünf Finger
Roman
Aus dem Lettischen von Nicole Nau
Laura ist fünf, als sie das erste Mal lettischen Boden betritt. Ein Land, das sie nur aus den üppigen Beschreibungen im Gulag kennt. Die Erwachsenen sind mit sich selbst und dem Neuanfang beschäftigt. Laura erkundet mit Freiheitsdrang ihre dörfliche Umwelt. Ebenso real wie magisch spricht sie mit Menschen, Tieren und mythischen Gestalten. Wir erfahren aus einer kindlichen Perspektive von den Schwierigkeiten des Zusammenlebens, den täglichen Absurditäten der Gesellschaft, bevor Schule und sowjetische Erziehung den Rahmen vorgeben.
Mit Phantasie, Humor und Klugheit erzählt Mara Zalite über die Schrecken und Erfahrung einer ganzen Generation.
Der in mehrere Sprachen übersetzte Roman „Fünf Finger“ wurde in Lettland zu einem Bestseller und mit dem Jahrespreis für Literatur ausgezeichnet. Er steht aufgrund einer großen Leserumfrage in Lettland auf der Liste der „100 wichtigsten Bücher (der Weltliteratur)“.
Kurzbeschreibung
Ein kleines Mädchen, geboren in der sibirischen Verbannung, kehrt heim und sucht das märchenhafte Lettland, das es sich vorgestellt hat. Mara Zalite blickt in ihrem Bestseller mit den Augen des Kindes zurück. Mit Phantasie, Humor und Klugheit erzählt sie über die Schrecken und Erfahrung einer ganzen Generation.
Rezensionen – Buchrücken
Heute sind wir Verbannte, die zurückkehren. Und obgleich die Lokomotiven, die uns 1956 und in den folgenden Jahren zurückbrachten, längst schon verrostet sind: geistig kehren wir noch immer zurück. Das ist das Wasser des Lebens, das wir in der Seele fühlen.“
Mara Zalite, aus der Rede für die Opfer des Stalinismus in der Philharmonie, Riga, 14. Juni 1989
„Wir lesen nicht genug über die sowjetischen Massendeportationen nach dem Zweiten Weltkrieg, noch weniger darüber, wie es für Deportierte war, die in ihre Heimatländer zurückkehrten, die sie nach der Sowjetisierung nicht mehr erkannten. Die Auswirkung dieser Entwurzelung auf die Menschen sagt viel über die heutigen baltischen Kulturen aus.
M. Bartley Seigel, Words without Borders 2017